Wallfahrtsseite Walldürn
Kölner Fußwallfahrt
 
Wallfahrt 2015

899 Walldürnwallfahrer brechen nach dem Aussendungsgottesdienst auf


Mit dem Aussendungsgottesdienst im Hohen Dom zu Fulda begann die diesjährige Fußwallfahrt von Fulda zum badischen Wallfahrtsort Walldürn. 899 Pilger, darunter 38 Wallfahrtsmusiker werden viereinhalb Tage unterwegs sein.
Pater Martin Wolf, OMI, Hünfeld, der mit Pfarrer Heribert Jünemann, Bruchköbel und den Diakonen Martin Brenzel und Stefan Bildhäuser der Eucharistiefeier vorstand, befragte zu Beginn seiner Predigt einzelne Wallfahrerinnen und Wallfahrer nach ihrer Motivation. Während für einige die Glaubensvertiefung oder die Gemeinschaft Gründe waren, wollen andere zu Ruhe kommen, Abstand vom Alltag gewinnen oder sich neu orientieren. Immer aber sei die Wallfahrt ein Glaubenszeugnis, so der Oblatenpater. Für den Menschen in heutiger Zeit, der oft zerrissen sei, sei es wichtig, ein Ziel zu haben. Pater Martin Wolf bezeichnete die Walldürnwallfahrt als eine christliche Gemeinde, die sich durch die Landschaft schlängele. Dabei könne der Pilger vieles hinter sich lassen, darüber nachdenken, was einem abhalte, sich mehr Gott zuzuwenden und sich neu nach oben verorten. Sie wirke gleichsam wie ein Magnet der alles nach oben ziehe. Nach oben bedeute die Gedanken dem Heiligen zuzuwenden. Dann könne Gottes Geist hinausgetragen und wirksam werden. Am Heilig – Geist – Gebet des Heiligen Augustinus verdeutlichte er dieses, denn dort heiße es „Atme in mir Heiliger Geist, damit ich Heiliges denke und das Heilige nimmer verliere. Er wünschte den Wallfahrern diese Erfahrung auf dem Weg zum Heiligen Blut in Walldürn.
Über Johannesberg, Ziegel und Kerzell führte der Wallfahrtsweg zur Mittagrast in Rothemann, wo das Erlebnis zu Gast sein zu dürfen bei vorher unbekannten Menschen für die Erstteilnehmer ein Erlebnis war. Am Abend wurde über Döllbach Motten und Kothen das Ziel der ersten Tagesetapp Speicherz erreicht und der Tag mit dem sakramentalen Segen beendet. Wegen der Renovierung der Klosterkirche auf dem Volkersberg, begann der zweite Wallfahrtstag um 7 Uhr dort mit dem Fünf – Wunden – Gebet. Der Jugendgottesdienst wurde in diesem Jahr um 9 Uhr in der Pfarrkirche von Oberleichtersbach gefeiert, die wegen der großen Zahl der Wallfahrer nicht alle fassen konnte. Nach der Mittagsrast dort und der Kaffeepause in dem 80 – Seelenort Geiersnest, der die fast 1000 Wallfahrer bewirtete wurde nach Hammelburg gewallfahrtet, wo der zweite Wallfahrtstag endete. Am Mittwochmittag werden die Wallfahrer gegen 12 Uhr den Gnadenort, wo sie vom Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig schick empfangen werden, der sie in die Wallfahrtsbasilika begleitet und mit ihnen die Eucharistie feiern wird.

Erzbischof Dr. Ludwig Schick empfing 929 Walldürnpilger am Gnadenort


Der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick, ehemals Weihbischof in Fulda, empfing am Stadtrand von Walldürn die Fußwallfahrer aus dem Fuldaer und Hünfelder Land, dem Geisaer Amt, Baunatal und dem Eichsfeld sowie Unterfranken. Nach viereinhalb Tagen hatten 929 Männer und Frauen den badischen Gnadenort im Odenwald erreicht.
Mit den Wallfahrern zog der Erzbischof zur Heilig – Blut – Basilika, wo er nach dem Kniefall und dem Gebet am Gnadenaltar mit ihnen sowie dem Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM Conv. und den mitgepilgerten Priestern, darunter der aus Rothemann stammende Pater Heribert Müller, SJ, Mozambique, die Eucharistie feierte. Es sei ihm eine große Ehre, kurz vor seinem 40 – jährigen Priesterjubiläum mit den „Fuldaer Walldürnwallfahrer“, denen er sich besonders verbunden fühle, in Walldürn das Blut Christi verehren zu dürfen. Mit dem Wort des heiligen Augustinus „Die Gegenwart der Vergangenheit leben“ begann er seine, die Müdigkeit der Wallfahrer respektierende, kurze Predigt. Man solle das, was man in der Vergangenheit als gut, schön, wohltuend und witzig erfahren habe mit in die Gegenwart nehmen und danach leben. Der Erzbischof verdeutlichte dieses unter den Begriffen seid geduldig, familiar und fromm. Bei einer Wallfahrt brauche man Geduld mit sich, Wetter, Wegstrecke und Mitwallfahrer und immer das Ziel vor Augen. Im Gegensatz zur Ungeduld sei Geduld durch Freundlichkeit, die froh mache und den Umgang mit den Mitmenschen bestimme, geprägt. Familiar bedeute, miteinander gehen, einander zuhören, aufmerksam sein und einander vergeben. Solches Verhalten in der eigenen Familie, am Arbeitsplatz, oder im Umgang mit den Nachbarn verhindere, dass das heute gängige Werbe - Motto: „Unterm Strich zähl nur ich“ Raum gewinne. Das Wir sei wichtiger als das Ich. In diesem Kontext bezeichnete der Erzbischof die Walldürnwallfahrer als eine große Familie. In seinem dritten Punkt „seid fromm“ betonte Dr. Ludwig Schick, dass die vielen Gebete der Wallfahrer auf dem Weg nach Walldürn nicht ohne Wirkung blieben. Sie änderten zwar nicht alles, lösten nicht Problem und verhinderten nicht Sorgen, sondern die Gebete würden entlasten, neu Wege zur Versöhnung und neue Einstellungen zum Leben und zum Nächsten ermöglichen. Zum fromm sein gehöre, dass was Jesus in den Seligpreisungen den Menschen nahe gebracht habe. Er wünschte, den Zuhörinnen und Zuhörern, dass sie ihre guten Erfahrungen, die sie auf der Wallfahrt gemacht hätten, mit hinüber in den Alltag nähmen. Zu Beginn seiner Predigt hatte Erzbischof Dr. Ludwig Schick den polnischen Franziskaner - Minoriten für die Übernahme der Wallfahrtsseelsorge und ihr segensreiches Wirken gedankt. Den Gottesdienst hatten die Walldürnmusiker unter Leitung von Günter Straub, Waldfenster musikalisch mitgestaltet. Solos sangen Christa Schwendner, Harmerz und Markus Röder, Elters.
Am Ende der Eucharistiefeier ehrten Erzbischof Dr. Ludwig Schick, der Walldürner Wallfahrtsleiter Pater Josef Bregula, OFM Conv. sowie die Wallfahrtsleitung der Fuldaer Walldürnwallfahrt Gerhard Dehler, Lehnerz, Winfried Möller, Rasdorf und Bernd Heimes, Kirchhasel Teilnehmerinnen und Teilnehmer für 25- und 40- malige Teilnahme.
Die Walldürnwallfahrer hatten auf ihrer Wegstrecke in den Rast-und Übernachtungsorten wieder viel Gastfreundschaft erfahren. In Orte wie Geiersnest mit nur 80 Einwohnern oder Bühler und Heßlar wurden die fast 1000 Pilger herzlich empfangen und verköstigt. Auch Neupilger fanden immer eine Übernachtung. Täglich wurde die Heilige Messe gefeiert denen als Hauptzelebranten die Pfarrer Pater Martin Wolf, OMI, Hünfeld (Aussendungsgottesdienst in Fulda), Jens Clobes, Kalbach, Thomas Maleja, Flieden und Michael Oswald, Johannesberg vorstanden. Fürbittgebete, Meditationen, Schweigen und Gebete aus dem Wallfahrtsbuch wechselten einander ab. Dankbar waren die Pilger auch für die „Getränkestände am Wegrand“, wo ihnen von Anliegern frisches Wasser, das die trockenen Kehlen netzte, angeboten wurde.

Ehrungen:


25 jähriges Jubiläum:
Paul Bernhard, Dipperz, Hildegunde Böhm, Unterleichtersbach (Musikerin), Michael Edelmann, Eckweisbach, (Musiker), Maria Fähr, Karlstadt, Christel Fuhrich, Kalbach, Elisabeth Herget Künzell, Michael Hohmann, Arzell, Christa Jahn, Rommerz, Marlies Leitschuh, Flieden, Eva Möller, Petersberg, Hermann – Josef Montag, Küllstedt (Wallfahrtsleiter Eichsfeldwallfahrt), Marianne Neumann, Flieden, Waltraud Rödiger, Struth, Michaela Scheuring, Petersberg, Franz – Josef Stude, Küllstedt (Fahnenträger), Thomas und Ulrike Vogler, Künzell und Pia Anna Werner, Kalbach
40-jähriges Jubiläum:
Jürgen Eisinger, Karlsruhe, Horst Hainer, Kerzell (Musiker), Otto Hochrein, Fulda (Leiter Beschallungsteam), Margot Menz, Thalau und Sophia Schmitt, Modlos.

Foto und Bericht: Winfried Möller, Rasdorf